Adelers Fittiche

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Viele kennen es auswendig und stimmen bei vielen Gelegenheiten mit ein: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren.“ Ihm danken sie es, dass er „alles so herrlich regieret“ und sie wie auf Adlerflügeln auffängt und trägt.

Das Lied wurzelt tief im Glauben daran, dass Gott zu uns gekommen ist und bei uns bleiben will. - Zurückgezogen und einsam hat es der junge Prediger Joachim Neander (1650-1680) in einer Höhle im nach ihm benannten Neandertal gedichtet. Weder durch starken Hass noch Verfolgung ließ er sich in seinem Glauben an die Liebe Gottes beirren. „Lobe den Herren, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet“, dichtete Joachim Neander. Wer dem nachspürt, was die Quelle seines Lebens ist, spürt, dass er freundlich geleitet wird und ein gnädiger Gott über ihn Flügel gebreitet hat, und er vermag in das Lied auch heute noch einzustimmen. (Gotteslob Nr. 392)

Frühling

Bild: Susanne Stimmer; Motiv: Romana Gömmel

Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte;

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen,

– Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist´s!

Dich hab ich vernommen!

(Eduard Mörike)

 

Wieder ist Frühling, die lang ersehnte, wunderbare Jahreszeit. Der liebe Gott zeigt uns, wie über-gut er es mit uns meint. Wir erleben von neuem, wie Gottes Schöpfung erblüht. Gott schenkt der Natur einen neuen Anfang. Neu-Anfangen-Dürfen ist eine Erfahrung von uns Menschen mit Gott, dem Vater im Himmel. Nach den Worten der Bibel schenkt er uns immer wieder einen neuen Anfang. Stets neu fängt er mit uns an, schon hier auf Erden und nach diesem Leben. Für uns Christen hat diese Hoffnung einen Namen bekommen in Jesus Christus.

Was Not tut - Gedanken zum Caritassonntag

Bild: Christian Schmitt, in: Pfarrbriefservice.de

Um die Welt zu verändern, schreibt Papst Paul VI. in der Enzyklika Populorum Progressio,  reicht es nicht, "den Hunger zu besiegen, die Armut einzudämmen. Der Kampf gegen das Elend, so dringend und notwendig er ist, ist zu wenig. Es geht darum, eine Welt zu bauen, wo jeder Mensch, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der Abstammung, ein volles menschliches Leben führen kann, frei von Versklavung seitens der Menschen oder einer noch nicht hinreichend gebändigten Natur; eine Welt, wo die Freiheit nicht ein leeres Wort ist, wo der arme Lazarus an derselben Tafel mit dem Reichen sitzen kann (vgl. Lk 16,19-31)."

Caritas setzt sich für eine gerechte Welt ein. Sie steht für Veränderung. Dafür braucht sie Unterstützerinnen und Unterstützer. Helfen Sie mit!

Maskerade

Bild: Horst K. Ries, in: Pfarrbriefservice.de

„Auch beim Lachen kann das Herz trauern.“ (Spr 14,13) Ein trauriges Gesicht verbergen Menschen gerne hinter einer fröhlichen Maske; setzen ein anderes „Gesicht“ auf, spielen etwas vor, und versuchen als „Gutdrauf“ zu erscheinen. Sie wollen nur besser dastehen, als sie in Wirklichkeit sind. Diplomatisch versuchen sie, über ihre kleinen und großen Probleme hinwegzutäuschen. Ihre Zweifel, Angst, ihr Versagen und eigene Schuld sollen verborgen bleiben. Sie schleppen die Angst mit sich herum, ihre Schwächen zuzugeben und dass man sie „durch und durch“ kennt. Verborgen dahinter steht wohl der Wunsch, geliebt zu werden und die Angst, die Mitmenschen könnten sie ablehnen, wenn sie die Maske abnehmen. Geprägt durch die Erfahrung riskieren sie es nicht, sich echt, wie sie sind, zu zeigen.

Die Texte der Bibel erzählen von einer anderen Erfahrung: Vor Gott brauchen wir uns nicht hinter Masken zu verstecken. Gott sieht alles und ihm ist nichts verborgen. Im Psalm 139 heißt es: »Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken.« Der allwissende Gott weiß alles, er kennt uns durch und durch. Oft macht es uns Angst, wenn uns einer total durchschaut. Da ist es beruhigend zu wissen, dass Gott anders als der Mitmensch ist: Bei ihm darf ich mein wahres Gesicht zeigen. Er kennt mich ja besser als ich mich selbst. Niemand braucht sich vor ihm verstecken, er nimmt jeden an, dem die Beziehung zu Gott wichtig ist, so wie er das auch unter anderem beim Zöllner Zachäus getan hat. (Lk 19) - Wenn wir den Glauben haben, dass Gott uns mit liebenden Augen sieht, werden auch wir erfahren, dass er uns nicht richtet, sondern aufrichtet und befreit.

Nicht nur Schall und Rauch

Bild: dozemode / Pixabay.com, in: Pfarrbriefservice.de

„Hoffentlich sagt er mir nichts Schlimmes!“ Voller Bangen erwartet die Frau die Diagnose ihres Arztes. Dann die erlösenden Worte des Doktors: „Machen Sie sich keine Sorgen, der Verdacht hat sich nicht bestätigt.“

Worte haben verändernde Kraft.

Es gibt Worte, die einen zornig machen, ja niederdrücken und Schaden anrichten können. Und es gibt solche, die einen richtig „aufbauen“ oder erlösend wirken. Manchmal haben solche Worte die Kraft, uns innerlich zu verwandeln.

Keine Worte aber haben unsere Welt so verändert wie die Worte Gottes. Wunderschöne Worte, die Trost spenden, Mut machen und Kraft geben können. Ganz neu, ganz anders haben diese Worte die Welt verwandelt: Christus ist von den Toten auferstanden!

Wählen Sie das Bessere!

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

„Ich prüfe jedes Angebot, es könnte das Angebot meines Lebens sein“ (Henry Ford)
Eigentlich kannst du es gar nicht verpassen: das Angebot deines Lebens. Es begegnet dir überall
und macht auf sich aufmerksam. Im Radio. Im Fernsehen. Im Internet. 1.000 bunte Lichter leuchten
es dir an jeder Straßenecke ins Bewusstsein: der schnellste Computer noch schneller. Der größte
Jackpot noch größer. Der schönste Urlaub noch schöner.  

Aber was, wenn dich das alles nicht zufrieden macht? Wenn alles in dir nach mehr schreit? Wenn die Leere in dir immer größer wird?

Gott bietet dir mehr als Megabyte, Moneten und Mallorca. Nämlich Ruhe für deine Seele.
Vergebung für deine Schuld. Gemeinschaft mit Gott. Was musst du dafür tun? Jesus Christus dein
Leben anvertrauen. Das ist mit Abstand das beste Angebot deines Lebens. Wann schlägst du ein?
(Quelle: Kolping Freiburg; Verfasser unbekannt)

Ein großartiges Angebot. "Kleine" Leute genauso wie große Persönlichkeiten haben es als Angebot
ihres Lebens erkannt. Auch noch heute.

Glaube - nichts Ungewisses

Bild: Christiane Raabe, in: Pfarrbriefservice.de

„Ich glaube, morgen gibt’s schönes Wetter.“ Ja, eventuell! Gewiss ist das nicht. Glauben hat es hier zu tun mit etwas nicht sicher wissen. – „Ich weiß!“: In der Bibel ist Glaube ein festes, sicheres Wissen. So schreibt der Apostel Paulus: "Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben... können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Röm 8,38-39)

Der feste Boden auf dem der Glaube gebaut ist, ist das Zeugnis der Apostel. Mein Glaube soll kein Wunschdenken sein, ansonsten habe ich mit ihm keinen festen Boden unter den Füßen. Ich will sicher sein, dass das, was ich als Christ glaube, worauf ich vertraue, auch verlässlich ist. Stützt sich der Glaube auf mein Wunschdenken, trägt er mich nicht durchs Leben.

Der biblische Glaube stützt sich auf Jesus und seine Botschaft. Er vertraut ganz auf Jesus Christus, nicht auf eigene Wunschvorstellungen. Ich bin zuversichtlich: Die Zusagen Jesu sind die verlässliche Grundlage für den gewissen Glauben.

Für Skeptiker

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Irgendwo las ich: „Ich glaube nicht an Gott, aber ob ich recht habe?“

Das hat etwas zu tun mit „nicht genau wissen“. Vielen Menschen ist Gott fraglich geworden und belächeln diejenigen, die zu Gott „Ja“ sagen.

Der Liederdichter Matthias Claudius hat uns zu diesem Sachverhalt ein schönes Abendlied geschenkt: Der Mond ist aufgegangen. Es steht übrigens in unserem Gotteslob (Nr. 93). Die dritte Strophe fordert auf, mal nachzudenken. Da steht gleichsam ein Contra an diejenigen, die meinen „Ich glaube nur, was ich sehe.“ Matthias Claudius sieht den Mond nur halb und weiß, dass er nur einen Teil davon wahrnimmt. Er erzählt nicht nur von dem, was er vordergründig sehen kann, sondern auch davon, was sich dahinter verbirgt.

Wenn ich den Mond ansehe, denke ich: Es ist nicht unlogisch, an Gott zu glauben, nur weil ich ihn nicht sehen kann.

Plötzlich und unerwartet

Bild: Pixabay.com, in: Pfarrbriefservice.de

Friedhöfe gehören nicht zu den Plätzen, die man gerne aufsucht. Sie erinnern zu sehr an unsere Vergänglichkeit, ans eigene Sterben. Verdrängungsmechanismen mögen schuld daran sein, der Endlichkeit unseres Lebens nicht ins Auge zu schauen.

„Alles ist Windhauch.“ (Kohelet 1,2) Das Ende unseres irdischen Lebens ist der Tod. Nach biblischer Vorstellung ist unser Tod jedoch nicht das Ende. Er kann uns nichts anhaben, wenn wir uns auf Gottes wohlwollende Zuwendung einlassen.

„Doch die Huld des Herrn aber währt immer und ewig für alle, die ihn fürchten und ehren.“ (Psalm 103,17) Schon jetzt also können wir uns auf ein jenseitiges Leben vorbereiten. - Wenn wir an unsere Vergänglichkeit denken, dürfen wir zugleich hoffen: Gott lässt uns nicht allein in unserem Wunsch nach Leben und mit unserer Hilfe wird er es auch vollenden.

Erntedank

Lobe den Herrn, meine Seele!

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, * sie eilen zwischen den Bergen dahin. * Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, * die Wildesel stillen ihren Durst daraus. * An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, * aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. * Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, * aus deinen Wolken wird die Erde satt. * Du lässt Gras wachsen für das Vieh, * auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, * damit er Brot gewinnt von der Erde * und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, * Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe.

Psalm 104

Der Spiegel oder die Kunst des Lebens

Foto: sarasouzaa / Pixabay.com, in: Pfarrbriefservice.de

Lebenskunst heißt im Evangelium „Nachfolge“. Wer nämlich Jesus Christus nachfolgt, dem ist Ewiges Leben versprochen. Nachfolge ist eine Lebensweise von uns Christen, die auf unterschiedliche Art und Weise geschehen kann.

Eine Kurzgeschichte, die ich bei dem Schriftsteller Sigismund von Radecki gefunden habe, mag dies verdeutlichen.

 „Eines Tages kam ein reicher und geiziger Mann zu einem weisen Rabbi. Der Rabbi führte ihn ans Fenster. «Schau hinaus», sagte er, «und erzähle mir, was du siehst.» «Menschen», antwortete der reiche Mann. Darauf führte ihn der Rabbi zu einem Spiegel. «Was siehst du nun?» fragte der Rabbi. «Ich sehe mich selbst», sagte der Reiche. Da sprach der Rabbi: «Merke auf - das Fenster ist aus Glas und der Spiegel ist aus Glas. Aber das Glas des Spiegels ist mit ein wenig Silber belegt: denn kaum kommt ein wenig Silber dazu, so hörst du auf, andere Menschen zu sehen, und siehst nur noch dich selbst.»1)

 Ja, ein wenig „Silber“, also haben wollen, was zu haben ist: Macht, Geld, Erfolg, Beruf, Befriedigung – und schon verlieren wir unser Herz daran. Das Mehr-haben-Wollen regiert unser Leben. Wir sehen schließlich nur noch uns selber, für die anderen Menschen, für ihre Nöte und Notwendigkeiten gibt es keinen Platz mehr im Herzen, andere Dinge nehmen den Platz ein. „Wo dein Schatz ist, da ist den Herz.“ - Vielleicht liegt die Kunst des Lebens darin, das Herz für andere offen zu halten und unsere inneren Werte zu überdenken.

1) Sigismund v. Radecki, Das ABC des Lachens. Ein Anekdotenbuch zur Unterhaltung und Belehrung. Rowohlt Verlag, 1968  

Psalmen beten

Bild: Michael Wittenbruch, in: Pfarrbriefservice.de

„Das Leben ist immer für eine Überraschung gut.“

Wir kennen diese Redensart und wissen, Überraschungen können großartig sein, uns aber auch schachmatt setzen. Böse Überraschungen können Krisen auslösen.

In schwierigen Umständen muss man aber nicht festgenagelt bleiben. Zum Glück muss man damit auch nicht unbedingt alleine fertig werden. In den Psalmen bekennen Menschen: Der Herr ist mit dir. Verliere nicht den Mut, denn Gott hält seine Hand über dich! (vgl. Ps 23)

Gerade in den Krisen des Lebens kann dieses Vertrauen auf Gott helfen, schwierige Umstände anzunehmen und zu ertragen. Auch wenn Gottes Hilfe nicht wie erhofft erfahren wird, kann sich das Vertrauen durch beständiges Beten der Psalmen verstärken. Das Vertrauen, dass Gott mich nicht im Stich lässt.

Jesus speist uns nicht ab

Foto: Johannes Simon, Skulptur: Gustav Vigeland, pfarrbriefservice

„Freunde in der Not geh’n hundert auf ein Lot.“ Ehrlich, es gibt in unserem Leben viele Situationen, in denen es uns schlecht geht, die wir gerne verändert haben wollen. Da versuchen wir Hilfe zu bekommen. Vielleicht ist einer da, der uns nicht mit leeren Worten oder irgendwelchen milden Gaben abspeist.

Da kommt die Frage auf, wo sind die anderen geblieben, die wirklich helfen wollen und können?

Nun, da begegnet uns Jesus, der Erretter, der sagt: „Ich bin für dich da!“ Er ist der Freund, der übrig bleibt, uns nicht abspeist, der spricht: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“. (Mt 11,28)             

Hintergründe

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Zu einer gelungenen Hochzeit gehören natürlich schöne Hochzeitsfotos. Der Fotograf setzt das Brautpaar ins richtige Licht. Dafür nimmt er auch den Bildhintergrund in den Blick, schließlich müssen Vordergrund und Hintergrund zusammen passen, soll das Foto schön wirken.

Im Bereich des menschlichen Handelns ist das ebenso. Hintergründe spielen im Verhalten und Handeln eine wichtige Rolle. Wir wissen, dass sich in unserem Verhalten die Beweggründe unseres Tuns und Unterlassens spiegeln.

Nun gibt es Menschen, die sich nach dem Schema „Man“ verhalten. Man müsste, man sollte, man könnte...

Manche wiederum betätigen sich im Zusammenleben auf dem Hintergrund eines Anspruchsdenkens.

Es gibt aber auch andere, bei denen spürbar ist, dass ihr Handeln auf der so genannten „Goldenen Regel“ beruht. Sie lassen sich auf einen Rat ein, den sie von Jesus bekommen haben. Er steht in der Bergpredigt: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen.“ (Mt 7,12; vgl. Tob 4,15)

In unserer Sprache ist dies als Sprichwort bekannt: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

Sollte dieser Satz nicht für jeden von uns der persönliche Hintergrund sein, aus dem heraus wir etwas sagen oder tun?

Grad` die kleinen Dinge

Bild: Christian Schmitt, pfarrbriefservice.de

Bevor ich zu Bett gehe, will ich meinen Tag ausschwingen lassen. Ich will den Tag nicht gering schätzen wie einen Cent – als sei er nichts wert gewesen. So lasse ich die „kleinen Dinge“ und Begegnungen mit Menschen, die mir tagsüber begegnet sind, in mir nachschwingen. Ich denke an die schönen Momente und freundlichen Menschen, an ihre kleinen, zärtlichen Gesten und guten Worte. Und darüber freue ich mich.

Für mich sind das Zeichen der Güte und Zuwendung Gottes. Ich entdecke Gott als den, der da ist, der mich liebt und dem ich kostbar bin. Beim Propheten Jesaja heißt es: „Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe.“ (Jes 43,4)

„Danke, guter Gott für diesen Tag“, sage ich leise und lege mich ins Bett. Die paar Minuten der Besinnung haben sich gelohnt.

So weit die Wolken ziehen

Bild: Martin Flüß, pfarrbriefservice

Im Urlaub oder beim Sonntagsspaziergang können wir die Welt in einem anderen Licht als gewöhnlich sehen. Die Schönheiten, die direkt vor unserer Wohnungstür liegen, die oft ungesehen bleiben. In Momenten der Ruhe werden sie uns wieder bewusst. Wer in den blauweißen Himmel schaut und den Wolken nachblickt, vermag vielleicht das Psalmwort hören: "Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn." (Psalm 36,6)

Joseph von Eichendorff hat uns dazu ein kleines Gedicht geschenkt. Ein Lied, das uns erfreut und Hoffnung gibt:

'Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen fort und fort.

Und die Welt hebt an zu singen,

triffst du nur das Zauberwort.'

Vielleicht gibt es für jeden Menschen ein ganz persönliches Zauberwort - ich nenne es: Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde.

Einsam

Bild: Marylène Brito, pfarrbriefservice

Ein Diakon erzählte mir, wie traurig er es immer empfunden habe, wenn jemand einsam gelebt hatte und er am Ende als Diakon alleine an seinem Grab gebetet habe.

Viele Menschen fühlen sich heutzutage einsam. Trotz aller Versuche, ihr Schicksal zu ändern, erleben sie schmerzlich, dass sie alleine sind, erfahren sie, dass sich niemand für sie interessiert und sie nirgends dazu gehören.

„Wende dich zu mir, denn ich bin einsam“ (Psalm 25; Psalm 88), beten viele einsame Menschen. Aber Gott schweigt. Schließlich stellen sie das Beten ein.

Es gibt dann andere Menschen, die trotz allem Leid das Gespräch mit Gott nicht aufgeben. Im biblischen Buch Hiob betet so einer. Oder viele andere, die in ihrer Erfahrung der Isolierung und der Verlassenheit mit Gott im Gespräch bleiben und so aus ihrem Leid heraus auferstehen. Wie kann das gelingen?

Es mag vielleicht einfach klingen: Blicke auf Gott und lese seine Worte in der Bibel und verstehe sie als seinen Liebesbrief an dich persönlich.

„Gib mir ein Wort für mein Herz und ein Herz für dein Wort“ (hl. Augustinus).

Tschüss

"Blessing" by s-ms, pixabay, pfarrbriefservice

Ich mag Menschen, die meinen, was sie sagen.

Seit langem ist bei uns ein Abschiedswort üblich geworden, das zu jeder Tageszeit gesprochen wird. Begegnungen und Telefongespräche werden kurz und freundlich mit „Tschüss“ beendet.

Ich bin mir nicht sicher, ob dabei alle auch wissen, was dieser Gruß bedeutet. Signalisiert er mir wirklich das, was gesagt wird, oder ist er nur eine Floskel?

„Tschüss“ kommt von „adieu“ (adjess), das auch in „pfiat di“ steckt, und „Geh mit Gott“ bedeutet. Hinter dem Abschiedswort verbirgt sich also ein Segenswunsch: „Gott behüte und begleite dich!“

Ich mag das, wenn andere mir Gutes wünschen und mich daran erinnern, das Gott mir freundlich begegnen will.

Vergelt`s Gott

Bild: Peter Weidemann, pfarrbriefservice

In froher Gesellschaft hatten wir Geburtstag gefeiert und der Tante zum „Achzigsten“ gratuliert. Verwandte, Geschwister und Nichten staunten über die lebensfrohe Tante, die so frisch und wohlauf mitfeiert.

Als die Jüngeren ihr Komplimente machten und sie neugierig fragten, wie sie es geschafft habe, so fit zu bleiben, antwortete die Tante: „Dafür muss ich dem lieben Gott danken.“ Ein Augenblick verlegenen Schweigens folgte, dann meinten die Nichten: „Aber, Tante, Du hast doch immer gesund gelebt, warst immer sportlich, nie ernsthaft krank und wir waren auch immer für Dich da!“ *) ---

Wem sollen wir danken für die eigenen Lebensjahre, für die vielen Selbstverständlichkeiten, die wir für selbstverständlich halten? Dem Schicksal, unserer robusten Gesundheit? Alles nur Zufall? Der Dank braucht eine Anschrift. Als gläubiger Mensch richte ich meinen Dank an den, der hinter Schicksal und Zufall steht, dem ich mein Leben verdanke. „Vergelt’s Gott!“

 

*) nach: Hans-Martin Lübking (Hrsg.)

Sonne der Gerechtigkeit

Bildnachweis: chapel by analogicus; pfarrbriefservice.de

Das Bild von Gott als der Sonne der Gerechtigkeit steht in den letzten Zeilen des Alten Testamentes. Der Prophet Maleachi will uns ermutigen und rät uns: Tut das, was ihr tun könnt und tut das mit Gott, dann geht sie auch euch auf: die Sonne der Gerechtigkeit.

“Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, / wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen / und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, / wie Kälber, die aus dem Stall kommen.” (Mal 3,20 EÜ)

Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit; brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarm dich, Herr.

Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, dass sie deine Stimme hört, sich zu deinem Wort bekehrt. Erbarm dich, Herr.

Schaue die Zertrennung an, der sonst niemand wehren kann; sammle, großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt. Erbarm dich, Herr.

Tu der Völker Türen auf; deines Himmelreiches Lauf hemme keine List noch Macht. Schaffe Licht in dunkler Nacht. Erbarm dich, Herr.

Gib den Boten Kraft und Mut, Glauben, Hoffnung, Liebesglut, lasse reiche Frucht aufgehn, wo sie unter Tränen sä’n. Erbarm dich, Herr.

Lass uns deine Herrlichkeit sehen auch in dieser Zeit und mit unsrer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft. Erbarm dich, Herr.

Lass uns eins sein, Jesu Christ, wie du mit dem Vater bist, in dir bleiben allezeit, heute wie in Ewigkeit. Erbarm dich, Herr.

aus: Gotteslob Nr. 481

Brücken bauen

Bild: Doris Hopf, dorishopf.de
In: Pfarrbriefservice.de

„So, das war’s“, bemerkte der Zahnarzt endlich, nachdem er Herrn J. eine Brücke gebaut hatte.

Wir sprechen oft von Brücken. Gerade dann, wenn eine Auseinandersetzung, ein Streit aufhören soll und alle wieder aufeinander zugehen wollen. Es ist nicht immer leicht, solche menschliche Brücken zu schlagen. Oft fehlt dabei das gute Wort, die verbindende Sprache.

Vielleicht glückt es doch, trotz bestehender Meinungsverschiedenheit, miteinander zu sprechen und so die Kluft zu überbrücken. Ist die Brücke gebaut, können sich alle treffen und miteinander gehen. Dieses Mit- und Füreinanderleben hilft uns zu einem frohen Leben. So funktioniert das Leben. Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Gut und schön ist es, miteinander Lasten zu tragen, Sorgen ausreden zu können und einander zu helfen.

Damit der Mensch glücklich sein kann, hat Gott das Mit- und Füreinanderleben erdacht. - Erinnern wir uns daran, wenn uns dieses Wertvolle verloren zu gehen droht. - Ein Kinderlied, das ein kleines Gebet ist, erzählt uns vom Brückenbauen: „Von Mensch zu Mensch eine Brücke bauen, dem anderen in die Augen schauen, in jedem Menschen was Gutes sehen und nicht an ihm vorübergehen.“ (Text u. Melodie: Sepp Faist)

                                                                                 

 

Dominus flevit oder: Es ist zum Weinen

Foto: Peter Weidemann; pfarrbriefservice.de

Vielleicht erging es Ihnen schon einmal ähnlich. Sie haben Pläne geschmiedet, große Hoffnungen gehabt. Und dann kam es anders als erwartet. Ein Ereignis brachte Ihre Pläne durcheinander, alles umsonst. Sie fühlen sich enttäuscht, sind traurig, verzweifelt, weil Sie nichts mehr ändern können. Alles bleibt, wie’s ist.

In solchen auswegslosen Situationen könnte man nur noch weinen. – Ja, weinen könnte man wegen der schlechten, täglichen Nachrichten von so viel Leid und herzzereißendem Elend, von Gewalt, Krieg und Terror in der Welt. – Dominus flevit (Lk 19,41), der Herr bricht in Tränen aus angesichts des menschlichen Elends und er tut etwas für die Menschen, die er so sehr liebt: er setzt sich für uns ein bis zum Kreuz und nimmt uns mit in das Reich des Vaters, das Jesus als Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens kennzeichnet und bereits unter uns seinen Anfang nimmt. - „Es ist zum Weinen.“ Vielleicht könnten wir dem Wort des Apostel Paulus vertrauen: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich mit der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.“ (Röm 8,18)

Mensch werden

... Mensch werden? Eine merkwürdige Frage. Es scheint doch ganz einfach zu sein:

Geboren werden, dann als Mensch leben - fertig.

 

Der Mensch aber entwickelt sich nicht wie ein Tier. Jedes Rehkitz zum Beispiel kann von Natur aus nach kurzer Zeit schon stehen und laufen. Das Tier ist Tier, von Anfang an ist es fertig. Bei uns geht das nicht so schnell. Wir müssen die notwendigen Lebensfähigkeiten erst erwerben. Mensch werden heißt unterwegs sein. Zwischen Geburt und Tod müssen wir uns Schritt für Schritt in eigener Entscheidung zu einem Menschen entwickeln, der ich wirklich bin. Menschen werden eben nicht von Instinkten gesteuert. Uns ist es vielmehr aufgegeben, unserem Leben in freier Entscheidung ein Profil zu geben, das heißt, Mensch zu werden, menschlich zu werden. Das könnte bedeuten: respektvoll und freundlich miteinander umzugehen, kranken oder trauernden Menschen Zuwendung zu schenken, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zur Richtschnur des Lebens zu machen.

 

Der Apostel Paulus gibt uns einen solchen Maßstab, nach dem wir leben könnten:

Die Liebe ist langmütig,

die Liebe ist gütig,

die Liebe ist nicht eifersüchtig,

sie prahlt nicht, sie ist nicht aufgeblasen.

Sie handelt nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil,

sie lässt sich nicht erbittern,

sie trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich vielmehr mit an der Wahrheit.

Alles deckt sie zu, alles glaubt sie, alles hofft sie, alles erträgt sie.

Die Liebe hört niemals auf.

1 Korinther 13,4-8

 

„Was du bist, ist Gottes Geschenk an dich. Was du daraus machst, ist dein Geschenk an Gott.“

(Dr. Elisabeth Lukas)

Der Kirche begegnen

Wer unterwegs ist, kann inmitten eines Dorfes eine kleine barocke Kirche oder ein imposantes Kirchengebäude in einer Stadt entdecken. Steinerne Zeugen unseres Glaubens; hier berühren sich Himmel und Erde.

Kirche begegnet uns überall, nicht nur als Gebäude. Viele andere Stellen der Begegnung des Menschen mit Gott lassen sich entdecken. So finden sich an vielen Stellen unserer Dörfer und Städte Schilder der Caritas. Eindrucksvoll zu lesen am Caritashaus „Konradinum“ in Passau oder an anderen Caritas-Einrichtungen und auch an Fahrzeugen der ambulanten Pflegedienste.

Diese Einrichtungen und Dienste erinnern daran, dass Jesus bei den Menschen unterwegs war, ihnen geholfen hat, dass er in jeder Lebenslage an ihrer Seite war und ist. Sie erinnern auch daran, die Werke der Barmherzigkeit zu üben und caritativ zu handeln, damit die Frohbotschaft Jesu Christi noch heute die Menschen in Wort und Tat erreichen kann.

Spuren des Glücks

"Schenken Sie sich Entspannung und Schönheit. Buchen Sie ein Wellness-Wochenende. Es lässt Ihr Äußeres erstrahlen!“

Solche und ähnliche Lockrufe begegnen uns tagtäglich in Werbespots oder auf Plakaten. Sie kennen unsere Wünsche und Träume und rufen uns zu: Hier ist das Glück und das Leben!

Es gibt viele schöne Dinge und Ziele, die glücklich machen. Verspricht mir die Werbung auch das Glück, so weiß ich doch, dass dieses Glück nicht lange anhält. Ich meine, die Slogans sind eher leere Versprechungen und gaukeln uns vor, dass wir genügend Kraft hätten, unser Schicksal selbst zu gestalten. - Für mich bedeutet dies: Ich versuche auf das Wort Gottes zu hören und trotz der vielen Lockrufe an seinem Wort festzuhalten.  Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun ist verlässlich.“ (Psalm 33,4)

Smiley

Auf meinem Weg zur Arbeitsstelle signalisiert mir ein gelber Smiley, dass ich nicht zu schnell fahre und die Verkehrsregeln einhalte. -

Ich bin gerade nicht gut drauf. Meine trübe Stimmung steht mir ins Gesicht geschrieben. Ein Blick auf den lächelnden Smiley verändert mein inneres „Wetter“. Irgendwie erinnert mich der Smiley an den Ratschlag Jesu (Mt 6): „Mach’ kein finsteres Gesicht!“- Gott lächelt dich an!

Ein lächelnder Smiley blinkt mir zu: Bitte lächeln! Mach' heute ein fröhliches Gesicht!

Plädoyer für Kleinigkeiten

«Das kleinste Steinchen im Schuh macht mehr Verdruss als der grösste Fels am Weg». Ein kleiner Stein hatte sich in meinem Wanderschuh eingenistet. Anhalten und ihn herausklopfen wäre Zeitverschwendung gewesen. Ich verschob also das Problemchen, bis ich das schmerzliche Stechen nicht mehr aushielt. Eine Kleinigkeit mit großer Wirkung!

Oft sind's doch die Kleinigkeiten, die große Auswirkungen in unserem Leben haben. Ein unbedachtes Wort schon kann uns die Stimmung verderben. Manchmal reichen Kleinigkeiten, kleine „Steinchen“, die zu einem „Felsen“ werden und vieles zerstören können.

Aber Kleinigkeiten können auch Gutes bewirken. Vielleicht ist es ein Lächeln, ein gutes Wort, das ein anderer gerade zum Glücklichsein braucht. "Danke" und ein freundlicher Gruß - diese kleine Wörter stellen Beziehungen her und helfen, das Leben lebenswerter zu machen.

Oft sind's also Kleinigkeiten, auf die es wirklich ankommt und denen wir mehr Beachtung schenken sollten.

Ich finde es großartig, dass auch der große Gott sich für unsere kleinen Dinge interessiert (Lukas-Evangelium 12,7)  und uns einlädt, es ihm darin gleich zu tun.

Ermutigung für 2023

Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn sich verlässt

und dessen Hoffnung der Herr ist.

Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist

und am Bach seine Wurzeln ausstreckt.

Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt;

seine Blätter bleiben grün;

auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge,

unablässig bringt er seine Früchte.

Jeremia 17,7–8

Jesu, meine Freude

Foto: Ursula Graber, in: pfarrbriefservice.de

„Vergiss die Freude nicht!“, so der Titel des Bestsellers von Phil Bosmans.1) Die Freude ist ein ganz großes Thema unseres Lebens. Denn, wo Freude ist, da ist Frohsein und Glück.

Freude ist aber auch ein ganz großes Thema der Bibel. Die ganze Bibel ist voll von Freude. In einem Brief schrieb Dietrich Bonhoeffer: „Das erste, was uns die Schrift über die Freude sagt, lässt sich zusammenfassen in dem Liedanfang: ‚Jesu, meine Freude.‘“2)

Im Evangelium sagt Jesus, dass er uns die größte Freude schenken will. Wenn wir „in seiner Liebe“ bleiben, kommen wir zu dieser Freude. Inständig bittet er uns, in seiner Liebe zu bleiben. Bleibt doch in meiner Liebe! Das ist keine romantische Liebe. Es ist eine Liebe ganz besonderer Art, eine Liebe im Sinne Jesu. Und wir bleiben in seiner Liebe, wenn wir seine „Gebote halten“. (Joh 15,9-11)

Vielleicht denkt manche und mancher jetzt an das Halten strenger Regeln und dass uns Jesus damit jeden Spaß verderben möchte. Aber, Jesu „Gebote halten“ meint, Gottes- und Nächstenliebe zu leben. Nächstenliebe üben wir dann, wenn wir ähnlich der Goldenen Regel handeln. „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!“ (Mt 7,12) Bei allem, was uns im Leben begegnet, sollen wir fragen: Was würde Jesus jetzt – hier und heute – tun.

Wenn es uns zu schwierig erscheint, Jesu Gebote zu halten, dann sollten wir bedenken, dass es um die Freude geht, die uns dauerhaft froh macht. Jesus verspricht denen, die ihm nachfolgen, eine vollkommene Freude, die nicht untergehen kann.

1) Herder Verlag, 2019

2) www.iivs.de/~iiv00550/bonhoeffer/texte.html

Texte - IIVS

Ankunft

Es ist Advent. In dieser Zeit der schlimmen Nachrichten erreicht uns eine gute Nachricht, an der wir uns aufrichten können. Viele Symbole und biblische Erzählungen erinnern daran, dass Gottes Liebe uns im Kind in der Krippe nahe gekommen ist.

Aber solcher Hoffnung begegnen viele  Menschen skeptisch, weil ihr so Vieles widerspricht. Was, wenn wir uns täuschen? Unser Verstand tut sich schwer, diese adventliche Botschaft zu verstehen.

Auch wenn diese hoffnungsvolle Verheißung unvernünftig erscheint: vielleicht lässt sich doch in ihr Kraft für`s Leben „mit dem Herzen finden“ (hl. Franz von Sales).

Die Adventzeit gibt uns wieder Gelegenheit, mit dem Herzen zu entdecken, dass uns in der Geburt Jesu Gottes Liebe nahe gekommen ist. Und weil Gottes Liebe auch am Kreuz und in der Auferstehung Jesu Christi zu entdecken war, können wir darauf vertrauen, dass Gott uns zu jeder Zeit nahe ist.

Mit dieser frohen Botschaft können wir mit Freude und voller Hoffnung die Ankunft Jesu Christi in unserem Leben erwarten.

Elisabeth von Thüringen - Patronin der Caritas

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe bringt es mal wieder gekonnt auf den Punkt. Als Präambel taugt dieser Spruch für jedes Lebenskonzept. Und er eignet sich auch für´s Poesiealbum. Dachte sich jedenfalls meine Grundschullehrerin und widmete ihn mir in hübsch verzierten Lettern. Damals tat ich mich freilich schwer, den Sinn dahinter ganz zu verstehen. Ich mutmaßte, wer „edel“ sei, müsse aus feinem Hause stammen, mindestens fürstlich, wenn nicht sogar königlich sein. „Edel“ konnte folglich nicht auf mich zutreffen. Gleichzeitig wusste ich aber, dass es allgemein erwartet wurde, „gut“ zu sein. Also wollte ich ein gutes Kind sein.

An Vorbildern mangelte es mir nicht. Die Geschichten in meiner Kinderbibel waren voll von Gestalten, die „gut“ waren. Sie waren neben den Eltern die ersten Vorbilder, von denen ich lernte. Dass es am wichtigsten sei, das Verhalten Jesu nachzuahmen, fiel mir nicht schwer zu begreifen. Ich hörte die Geschichten von Bartimäus und Talita, hörte, wie Jesus sich von ihrem Leid anrühren ließ und sie heilte. Das beeindruckte mich und spornte mich an. Ich hörte, wie Jesus den Menschen diente, ihnen Aufmerksamkeit schenkte, sie in den Mittelpunkt stellte. Ich hörte, wie er sie tröstete und ihnen zu einem gelingenden Leben verhalf. Das ließ mich fest glauben, dass Jesus wirklich und wahrhaftig „hilfreich und gut“ ist.

Die Art, wie er Mitmenschlichkeit praktiziert hat, lädt uns alle ein, „gut“ zu sein. An seinem Vorbild können wir uns orientieren. So wie die Heilige Elisabeth von Thüringen, deren Gedenktag wir am 19. November feiern. Als Königstochter und Landgräfin führte sie ein privilegiertes Leben. Weil sie ihr Herz am rechten Fleck hatte, eben weil sie „edel, hilfreich und gut“ war, gelang es ihr, über den goldenen Tellerrand ihres sorglosen Lebens zu blicken, um auch die Bedürfnisse anderer zu sehen, statt nur auf das eigene Wohlergehen bedacht zu sein. Elisabeth diente bedingungslos den Armen. Sie verteilte Almosen, kümmerte sich um Kranke, verschenkte ihren Reichtum an Bedürftige, versorgte Hungernde mit Nahrung und arbeitete am Ende ihres kurzen Lebens (sie wurde nur 24 Jahre alt) als Pflegerin in dem von ihr gegründeten Hospital. Sie verschrieb sich der Sorge um Andere. Im Sinne von „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40) war sie ganz auf Nächstenliebe hin ausgerichtet. Und sie gründete sich dabei auf ihren Glauben an den „hilfreichen und guten“ Gott. So wurde sie selbst zu einer Quelle der Hilfe und Nächstenliebe. 

Goethes Spruch bleibt mir nachhaltig im Gedächtnis. In Verbindung mit dem Evangelium hat er mich gelehrt, worauf es im Leben ankommt. Nämlich nicht die Ellenbogen auszufahren, selbstsüchtig, egoistisch, abgehoben, gefühllos zu sein. Sondern zuvorkommend. Einfach mitmenschlich. Wer „edel, hilfreich und gut“ ist, zeigt wahre Größe. Goethe meinte, es scheine dadurch das Göttliche in uns auf. Vielleicht hat er ja recht.                          

Meine Zeit steht in deinen Händen

Ein trüber Novembertag. Kerzen erhellen das Halbdunkel der Gnadenkapelle. Unruhe hat mich erfasst und Sorgen treiben mich um. Sie rauben mir die innere Ruhe. Die Gedanken rotieren im Kopf. Was hilft mir zur Ruhe zu finden?

Ich schaue auf das Gnadenbild, auf Maria und spüre: „Der Herr ist mir dir!“ Inmitten meiner Sorgen erfahre ich die Liebe und Nähe Gottes und mir kommt das Lied in den Sinn, das mir Ruhe gibt, wenn ich unruhig bin:

„Meine Zeit steht in deinen Händen.

Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.“

Erleichtert und zuversichtlich verlasse ich die Kapelle und gehe mit dieser frohen Botschaft im Herzen weiter.

Optimismus

„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld.“ (Joseph von Eichendorff)

Neulich hörte ich dieses Lied wieder. Mir kamen dabei die Gedanken, dass Gott jeden Menschen, den er in die Welt schickt, auch im alltäglichen Leben begleitet.

Ein schönes Bild dafür findet sich im 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte...er führt mich zum Ruheplatz am Wasser.“ Gott, der Herr, steht nicht nur untätig da. Er geht voraus und begleitet mich – nicht nur auf den schönen Wegen. Im Leben muss ich auch mit schlimmen, bösen Überraschungen rechnen. „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir.“ Wie ein guter Hirte geht Gott auf schwierigen Wegen mit und lässt mich auch in der Bedrängnis nicht allein. Zwar führt mich Gott dabei nicht an Gefahren und Bedrohungen vorbei, aber er führt durch sie hindurch. Er lässt mich nicht allein.

Gerade in der momentanen Zeit möchte ich mir das Gottvertrauen des Psalmbeters zu eigenen machen: „Du bist bei mir und führst mich zum Ruheplatz am Wasser“. Darum bleibe ich Optimist.

Für´s Leben lernen - aber was?

„Was wir hörten und erfuhren, was uns die Väter erzählten, das wollen wir unseren Kindern nicht verbergen.“ (Psalm 78,3-4)

Wer erinnert sich nicht an den Spruch aus der Schulzeit: „Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir.“ Heute würden wir antworten: „Na ja, das kommt auf das Fach an.“

Immerhin, wir können dem Psalm zustimmen: Die ältere Generation muss der jüngeren weitergeben, was sie für ein selbständiges, gelingendes Leben braucht. Wissen ist dafür eine richtig gute Sache.

„Das wichtigste Wissen ist zu wissen, was wichtig ist.“ (Andreas Tenzer)

Um das geht es dem Psalm 78 besonders: Die Kinder und Jugendlichen sollen etwas von Gott erfahren, damit sie ihre Hoffnung, „ihr Vertrauen auf Gott setzen“ können. Ohne jeden Zwang sollen sie die Chance haben, von der Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen zu erfahren. Sie sollen erfahren: „Wer glaubt, ist nie allein.“ Eine Zusage, die in Höhen und Tiefen des Lebens neue Kraft und Zuversicht (Sinn) schenkt.

Dazu braucht es Wegbegleiter, Erzähler, die den jungen Menschen ihren Glauben „nicht verbergen“.

Versöhnung

In Shakespeares gleichnamiger Liebestragödie wollen Romeo und Julia trotz aller Verbote ihrer verfeindeten Familien heiraten. Um die entzweiten Familien zu versöhnen, täuscht Julia in ihrer Verzweiflung ihren Tod vor. Mit dem Scheintod will sie die Hochzeit mit Romeo ermöglichen. Aber es gibt kein glückliches Ende. Die Geschichte endet mit dem tragischen Tod der beiden Liebenden.

Soweit hätte es nicht kommen müssen, wären die Familien nicht in ihrem Hass und Gegenhass gefangen gewesen. Aus diesem Teufelskreis von Unversöhnlichkeit und mangelnder Vergebungsbereitschaft vermochten sie nicht auszusteigen. Und so haben sie diese Liebe letztlich zerstört.

Hass führt ins Verderben.

Die Erfahrung sagt uns, dass Versöhnung unter uns Menschen zu dem gehört, das wir aus eigener Kraft nicht fertig bringen. Aber wir haben durch Jesus einen gangbaren Weg gezeigt bekommen. Wir können unser Tun und Lassen an ihm ausrichten und müssen nicht am „Gewohnten“ festhalten.

Ein Happy End für Romeo und Julia wäre möglich gewesen, hätten die verfeindeten Familien aus der Kraft des Glaubens an den guten Gott gehandelt, der das Leben, nicht den Tod will.

Das Drama endet mit der Versöhnung beider Familien erst über dem Grab ihrer toten Kinder.

Senfkorn-Größe - damit fängt´s an

Bild: https://www.bibel-de.org/Das-Gleichnis-vom-Senfkorn.html

Im alltäglichen Leben gibt es ermutigende Erfahrungen, die das Leben sinnvoll machen. So lässt sich erfahren, dass jeder Mensch die Welt verbessern kann, der nach seinen eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten in seinem persönlichen Umfeld Gutes tut. Zwar vermag er noch nicht die ganze Welt besser zu machen, aber es ist ein bescheidener Beginn, aus dem etwas Großes wachsen kann. Ähnlich wie aus einem winzigen Senfkorn, das gesät wurde.

Im Gleichnis vom Senfkorn höre ich Jesus sagen: Um die Welt wärmer und menschlicher zu gestalten, reichen schon kleine Schritte – gleichsam in „Senfkorn-Größe“. (Mt 13,31-32) 

Humorvoll weist Eugen Roth, der „Ein-Mensch“-Dichter, auf einen Weg hin, der uns dahin führen kann, schon jetzt so etwas wie ein Stück „Himmel auf Erden“ zu Gesicht bekommen zu können.

 Ein Mensch mag noch so wertlos sein -

Er ist doch nicht nur tauber Stein: 

Hat er nicht gleich ein goldnes Herz, 

Ein bißchen führt ein jeder Erz:

Sei`s Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, 

Ja, sei`s nur Blei - es steckt was drin. 

Jedoch kein Mensch, obwohl er dürft, 

In andern Menschen tiefer schürft, 

Weil er von vornherein betont, 

Daß sich der Abbau wohl nicht lohnt.

Quelle:  Eugen Roth, So ist das Leben – Verse und Prosa, Mai 2003 7. Auflage 2012 dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München

 

Anhaltspunkte

Foto: Martin Manigatterer, pfarrbriefservice

„Gold und Silber habe ich nicht, was ich aber habe, gebe ich Dir.“ So begann Matthias Claudius den Brief, in dem er seine Einsichten und Lebenserfahrungen seinem Sohn Johannes mit auf den Weg gab.

Manche der Lebensweisheiten darin sind nur kurz und vielleicht für uns heute auch fremd. Hier einige Beispiele aus dem Brief von 1799: „Halte Dich zu gut, Böses zu tun. Schmeichle niemand und laß Dir nicht schmeicheln. Tue das Gute vor Dich hin, und kümmere Dich nicht, was daraus werde wird. Sorge für Deinen Leib, doch nicht so als wenn er Deine Seele wäre.“

Mit dem Spruch „Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten“ bezeugt Matthias Claudius, auf welchem festen Boden er steht. Er weiß sich getragen von dem Vertrauen auf die Wahrheit, die der christliche Glaube ist. An ihn hält er sich selbst in Krankheit, Tod und Leid in seiner Familie. 

Quelle: www.claudius-gesellschaft.de/texte/prosa/an-meinen-sohn-johannes-1799

"Aus"-Zeit

Foto: S. Stimmer

Für viele von uns beginnt wieder die schönste Zeit des Jahres: die Urlaubszeit. Endlich kann man die Arbeit und den Alltagsstress vergessen und sich entspannen, Neues entdecken, ausruhen, auftanken... Darin besteht die Chance des Urlaubs.

Es ist Urlaubszeit – Zeit, die Schönheiten der Schöpfung Gottes in Natur, in Schätzen der Heimat oder in fremden Ländern zu bewundern. Diese Zeit ist eine gute Möglichkeit, für andere Menschen da sein zu können und endlich einmal wieder zu sich selbst zu finden. Schließlich und vor allem aber sind diese freien Tage und Wochen eine frohe Zeit: Einmal wieder Mensch sein können!

Urlaubszeit ... Zeit, in der die Seele nachkommen kann.

In einer Predigt erzählt Bischof Benno Elbs: „Ein weißer Mann zeigt einem Freund, einem Indianer, seine Stadt. Stolz führt er ihn durch die Straßen, zeigt ihm die Häuser, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten. Plötzlich setzt sich der Indianer auf den Gehsteig und geht keinen Schritt mehr weiter. Der Weiße fragt ihn verwundert: Was ist los? Gefällt es dir nicht hier? Da sagt der Indianer: Ich muss warten, bis meine Seele nachgekommen ist.“ *)

 *) Predigt von Bischof Benno Elbs bei der Alpmesse auf Schönermann, 24. Juli 2016

Resilienz

Bild „Der Sturm auf dem Meer“:
https://www.pius-kirchgessner.de/07_Bildmeditationen/8_Neues-Testament/Sturm_druck.htm

Es gibt Worte, die einem Menschen in wichtigen Augenblicken seines Lebens aufrichten können. Solche Worte lese ich im Buch der Psalmen. Etwa die Worte in Psalm 121, 1-4. (GL Nr. 67)

Ein Mensch ist in Bedrängnis. Er weiß nicht mehr ein und aus und fragt einen anderen Menschen nach dem, was tragen und helfen kann: "Woher kommt mir Hilfe?"

Der aber sagt: "Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er lässt deinen Fuß nicht wanken; er, der dich behütet, schläft nicht." Dieser Mensch hat Widerstandskraft. In Notsituationen gibt er nicht einfach auf, sondern bringt Gott in sein Leben. Da herrscht Vertrauen. Der Mensch vertraut auf Gott, der fürsorglich den Menschen aufrichtet. Und das gibt ihm in wichtigen Augenblicken seines Lebens innere Widerstandskraft.

Seine Worte ermutigen, es auch mit Vertrauen auf Gott zu versuchen: "Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht."

Do it

Foto: Stimmer

Sechs Richtige im Lotto?! Woche für Woche füllen viele Menschen einen Lottoschein aus und fiebern einem Hauptgewinn entgegen. Durch das Lottospiel hoffen sie reich zu werden - reich durchs Spielen, ohne große Anstrengung.

Vor nicht langer Zeit war ich in einem Jugendgottesdienst; einige Jugendliche trugen ein T-Shirt mit der Aufschrift „do it“. Ein Diakon verkündete das Evangelium. Darin erzählt Jesus das Gleichnis von den Talenten (Mt 25,14-30).

In der Sprache unserer Zeit würde er vielleicht sagen: „‘Mach was!‘ aus dem Vermögen, das Gott dir anvertraut hat.“ Mit diesem Kapital, dem Glauben an Jesus Christus, sollen wir „wirtschaften“, um so den Glauben zu bewahren und im „Tun des Guten“ zu wachsen. Spielend ist das nicht zu erreichen. Vor Gott reich zu werden, gelingt aber, wenn wir mit den anvertrauten Gaben arbeiten.

Hörst du die Grille?

Es liegt an uns, worauf unser Sinn gerichtet ist. Dazu eine kurze Geschichte:

„Ein Mann hatte Besuch von seinem Freund, einem Indianer. Er wollte ihm seine Heimatstadt zeigen. So waren sie unterwegs in einer belebten Einkaufsstraße. Plötzlich blieb der Freund stehen: »Hörst du das Zirpen der Grille?«, fragte er. Der andere staunte und meinte: »Ihr Indianer habt wirklich ein außergewöhnliches Gehör. Keiner von uns Stadtmenschen kann die Grille hören.« – »Du irrst dich«, meinte der Indianer. »Es liegt nicht an meinem guten Gehör. Ich will es dir beweisen.« Und er nahm eine Münze, ließ sie auf den Gehweg fallen, und schon wendeten eine ganze Reihe der Vorübergehenden den Kopf, um nach der Münze zu suchen. »Siehst du«, meinte der Indianer, »das Geräusch der fallenden Münze war nicht lauter als das Zirpen der Grille. Aber die Menschen hören das am besten, wofür ihr Gehör besonders geschult ist«.“ *)

Das feine Gehör des Freundes ist im Lärm der Stadt empfänglich für die leise Stimme der Natur.

Täglich hören wir viele „Stimmen“  — sie sprechen aus Zeitung, aus Fernsehen und Internet, aus nahen und schlauen Leuten. Viele Menschen hören dabei aber nur das, „wofür ihr Gehör besonders geschult ist“, worauf sie programmiert sind und was für sie wichtig erscheint. Sie hören nur, was sie hören wollen.

In einer Zeit, in der täglich so viele „Stimmen“ an unser Ohr dringen, ist die Unterscheidung der „Stimmen“ wichtig, damit wir nicht die Stimme und das Wort Jesu überhören, der unserem Leben Sinn gibt.

 *) Quelle: https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/arbeitshilfen/AH_164-Inlet.pdf

Botschaft der Spatzen

Im Garten hat sich eine Spatzenfamilie im Birnbaum niedergelassen. Sie zwitschert und schimpft und lärmt lautstark. Während ich den Spatzen zuschaue, erinnere ich mich an ein Wort von Jesus: „Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennige? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen.“ (Lk 12,6-7) Der Schöpfer weiß um die Spatzen, und um jeden einzelnen von ihnen sorgt er sich.

Jesus spricht von Spatzen und meint uns Menschen: „Seid ihr nicht viel mehr wert als die Spatzen?“ Wir Menschen sind Gott enorm wichtig. Auch wenn der Vergleich mit den Spatzen die Sorge Gottes für die Jünger betont, so gelten diese Worte Jesu doch auch mir. Sie sind eine unwiderrufliche Zusage Gottes an mich und jeden Menschen: Wenn Gott schon die Spatzen nicht vergisst, um wie viel mehr sorgt er sich dann um mich!

Ist das nicht ein großartige Botschaft, die Gott uns durch die Spatzen mitteilt?

Gott schaut auf uns mit liebender Fürsorge, die uns umfängt und trägt durch alle Dunkelheit unserer Existenz. Er, der die fünf Spatzen nicht vergisst, vergisst auch uns nicht und macht uns frei aus mancher Sorge und jeder Lebenssituation, in der wir wie ein Vogel im Netz gefangen sind. So können wir den ermutigenden Psalm 124,7 als „Botschaft der Spatzen“ an uns lesen: „Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; das Netz ist zerrissen und wir sind frei.“

Erinnerungen

Foto: Beltz-Verlag

Im Familiengottesdienst wurde den Kindern die Geschichte von Frederick erzählt. Eine Geschichte nicht nur für Kinder. Frederick, das ist ein Mäuserich in dem gleichnamigen Bilderbuch von Leo Lionni.*)

Die Maus Frederick lebt in einer großen Mäusefamilie. Den ganzen Sommer über sammeln die Mäuse Vorräte, um sie für den kalten, grauen Winter einzulagern. Dabei wird Teamarbeit großgeschrieben. Das unterscheidet Frederick von den anderen Mäusen. Während die nämlich schuften und gemeinsam Körner, Beeren und Halme sammeln, sitzt Frederick scheinbar faul herum. Das ärgert die fleißigen Mäuse. Aber auch Frederick tut etwas Wichtiges: Er sammelt für die grauen und kalten Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Und als dann die Überlebensvorräte zuneige gehen und es den Mäusen immer schlechter geht, teilt Frederick mit ihnen seine gesammelten Erinnerungen, die das Herz erwärmen, die dem grauen Alltag Hoffnung geben und das eine oder andere Wort, das ermutigt und aus dem man leben kann.

Offenbar braucht man noch einen Vorrat, der über das Materielle hinaus geht, um über die Winterzeiten unseres Lebens zu kommen. Schon im Neuen Testament heißt es „Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt!“ (Mt 4,4).

Die Bibel ist voll von solchem Vorrat, der unserer Seele Nahrung und unserem Dasein Mut und Zuversicht gibt. 

*) Lionni, L: Frederick. Köln 1968. Middelhauve Verlag.

Gott, bring du mein Leben zum Blühen

 

- inmitten aller Unruhe und Hektik des Alltags

- inmitten aller Verzagtheit und Angst

- inmitten aller Sorge am und um den Arbeitsplatz

- inmitten aller Enttäuschungen im Leben

- inmitten allen Übermutes

- inmitten allen leichtfertigen Handelns

- inmitten aller Neiderfahrungen

- inmitten allen Verurteiltwerdens

- inmitten aller Arbeitsüberlastung

- inmitten von Nicht-Verstanden-Werden

- inmitten aller körperlichen und seelischen Not

- inmitten aller Schwachheit

- inmitten aller Sehnsüchte und Bedürfnisse

- inmitten aller Versuchungen zur Ehrsucht

- inmitten aller Verwirrung und Traurigkeit

- inmitten von Ehrgeiz und Selbstüberforderung

- inmitten aller Abhängigkeiten

- inmitten des Lebens

 

Nach einer Vorlage der Diözese Passau

aus: Geh in meinen Weinberg, Jahrbuch 2011, Hrg. Spätberufenenschule St. Josef, Fockenfeld

Blühen

Foto: privat

Wieder steht die Natur in voller Blütenpracht.

Es geht mir das Herz auf, wenn es überall wächst und grünt und blüht. Blumen und Bäume warten mit ihrer Schönheit auf und bereiten Freude.

 

Ich staune über Gottes Schöpfung. ER ist die Quelle, aus der alles Leben sprudelt. Letztlich hat alles seine Wurzeln in Gott. ER lässt alles wachsen, damit es blühe, und ER tut es ohne unser großes Zutun. Was uns zu tun bleibt, ist pflanzen, düngen und gießen.

 

Wie an der Blütenpracht in der Natur freuen wir uns auch über die Blüte unseres eigenen Lebens.

Wenn wir uns vorgenommen haben, als Christ und Christin zur Ehre Gottes zu blühen, ist es genauso wie bei den Blumen.

Was ist notwendig, dass wir im Glaubensleben wie eine Blume wachsen und blühen können?

 

Was lässt uns als Glaubende blühen?

Dazu gibt Psalm 92 Antwort und ein wunderbares Versprechen: „Die gepflanzt sind im Hause des Herrn“, werden grünen und blühen. Also: die in Gott verwurzelt sind und in seiner Liebe bleiben, werden geistlich wachsen und blühen. Viel mehr müssen sie nicht dafür tun. Denn Gott schenkt das Wachsen und Blühen.

 

„Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Stücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“ (Blaise Pascal)

Durchblick

Zugegeben, für mich ist es schwierig, in den Ereignissen unserer Gegenwart den Durchblick zu erhalten und zu behalten. Nur Experten auf gewissen Gebieten vermögen die Dinge um uns zu durchschauen. Für mich kann ich das nicht beanspruchen.

Anders ist das bei der Frage, was ich von Jesus Christus halte, was er mir ist.

Petrus, Paulus und die anderen Aposteln verschaffen mir dabei den Durchblick. Zuerst haben auch sie nicht begriffen, wer dieser gute Mensch Jesus ist. Sie konnten nicht verstehen, wie Jesus, der so viel Gutes getan hat, am Kreuz getötet wurde. Es sind ihnen die Augen erst aufgegangen, als sie erlebt haben: „Er ist auferweckt!“ Dies hat ihnen zum Durchblick verholfen: „Jesus ist der Messias!“ (Apg 2,14-36) "Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt." (1 Joh 4,24) ... Diese Erkenntnis hat ihnen die feste Hoffnung gegeben, dass es auch nach dem Tod ein Weiterleben mit Jesus gibt.

Was die Apostel als Augenzeugen weitergeben und das Glaubenszeugnis so vieler Menschen nach ihnen, verschafft auch mir Durchblick: Mit Jesu ist die Liebe Gottes leibhaft erschienen. In seiner Liebe darf ich mich – trotz allem, was geschieht – geborgen wissen.

Im Markusevangelium heißt es an einer Stelle: „Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24)

0800/1110222

„Sie wollte mich sprechen, weil sie in einem „tiefen Loch“ sei“, erzählte mir ein Ehrenamtlicher von der Telefonseelsorge. In ihrer Not hatte sie bei ihm angerufen.

Es gibt die verschiedensten Gründe, warum Menschen das Gespräch suchen. Ein Beweggrund ist sicherlich auch, dass sie jemanden an ihrer Seite haben möchten.

Wer die Evangelien liest, entdeckt sehr schnell den Auftrag an die Jüngerinnen und Jünger Jesu: den Mitmenschen Nähe spüren zu lassen, an ihrer Seite zu stehen.

Jesus Christus hat uns vorgelebt, was das bedeutet: für andere da sein, ihre Nöte sehen und sich zu eigen machen. Wenn wir auf ihn schauen, sehen wir, wie er mit den Menschen umgeht und wie er vor allem an der Seite derer steht, die von anderen lieblos allein gelassen werden.

Am Verhältnis Jesu zu Zachäus (Lk 19) beispielsweise wird deutlich, welche Funktion die haben, die zum Herrn gehören (kyriacae – Kirche). – Es ist gut, jemand an seiner Seite zu haben!

Inspiration

Bild: privat

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weiter gibt, während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter...

Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle...

Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut?

Bernhard von Clairvaux (1090-1153) 

Quelle: https://www.kloster-wuelfinghausen.de/schalenichtkanal.html

Ein verständiges Herz

Foto: privat

Welch` ein traumhaftes Angebot! Gott selbst erschien dem König Salomo im Schlaf und stellt ihm einen Wunsch frei: Äußere eine Bitte, was ich dir geben soll!

Was für eine Möglichkeit!

Stellen wir uns vor, wir hätten einen Wunsch frei, was würden wir uns wünschen? Reichtum, Gesundheit, Macht und Ehre? So viele Wünsche werden laut in Diskussionsrunden, Vorträgen, Gebeten und Gottesdiensten. Aber nur ein Wunsch ist frei. Welcher mag wohl der dringlichste und richtige sein?

Ähnliches geht dem jungen Salomo zu Beginn seiner Regierungszeit durch den Kopf. Eine riesige Aufgabe hat er zu bewältigen, wozu er Vieles gebrauchen könnte. Was also soll er Gott auf dessen Angebot hin antworten? Worum soll er ihn bitten? Um ein langes Leben, Reichtum und der Feinde Tod? Nichts von alledem. Er hat sich entschlossen auf Gott zu hören und das zu tun, was er sagt. Und deshalb bittet er Gott um „ein hörendes Herz“, das ihn befähigt, das Gute zu tun. Und Gott belohnt ihn für diese Entscheidung und schenkt ihm ein „weises und verständiges Herz“.

In der Folge ist Salomo in die Geschichte eingegangen als ein König voller Weisheit.  

Was können wir erhoffen, wenn wir uns heute wie damals Salomo vor all den Wünschen, die wir haben, zuerst ein verständiges Herz von Gott erbitten? Ein verständiges Herz hilft uns beurteilen zu können, was richtig oder falsch ist. Und es spornt uns an, uns da einzumischen, wo wir merken, dass etwas nicht gut und nicht sinnvoll läuft.

 *) Bücher der Könige: 1 Kön 3,5-12

Geschichte von der Rose - "Ich sehe dich"

Foto: privat

Die Rose ist ein schönes Zeichen für die Liebe. Als solche taucht sie in einer Begebenheit auf, die vom Dichter Rainer Maria Rilke erzählt wird. Auf seinen mittäglichen Spaziergängen kam Rilke immer an einer alten Bettlerin vorbei. Nie gab er ihr ein Geldstück. Auf die Frage seiner Begleiterin, warum er nichts gebe, antwortete er: „Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand.“ Eines Tages legte er eine Rose in die abgezehrte Hand der Bettlerin. Diese blickte plötzlich auf, küsste seine Hand und ging fort. Eine Woche lang blieb sie verschwunden. Dann saß sie wieder wie früher auf ihrem Platz. „Wovon mag sie all die Tage, da sie nichts erhielt, gelebt haben?“ fragte die Begleiterin. Und Rilke antwortete: „Von der Rose!“ 1)

Eine anrührende Geschichte, die Rilke da schildert. Und so schön sie auch ist, so ist es doch klar, dass wir zum Überleben eine Grundversorgung brauchen. Von der Rose allein können wir nicht leben.

Von der Rose als Zeichen der Liebe aber konnte die alte Bettlerin tagelang zehren, weil sie erlebte: „Da ist einer nicht vorübergegangen an mir! Da hat mich einer liebevoll angesehen!“ Die blühende Rose gab ihr für einige Tage Mut zum Leben.

Diese schöne Geschichte zeigt mir, dass es Lebenssituationen gibt, in denen wir merken, dass wir mehr als Nahrung und materielle Dinge brauchen. Das wusste schon der Beter im Psalm 102,5: „Ich vergesse sogar, mein Brot zu essen.“

Der Mensch sehnt sich nicht nur nach Geld und materiellem Besitz; er will mehr. Materielle Dinge sind zwar notwendig, doch allein davon kann er nicht leben. Es gibt noch andere Dinge, die das Leben lebenswert machen: Zuwendung, Hilfsbereitschaft und Wertschätzung. – Wir brauchen aber noch etwas Anderes: „Worte, die aus Gottes Munde kommen.“ (Matthäus 4,4)

1) Aus: „Vom zärtlichen Menschen", von J. Bill, Kath. Bibelwerk, Stuttgart.

Psalm 53: Es gibt keinen Gott

Foto: privat

Am Anfang des 53. Psalms heißt es: Nur der Tor sagt: „Es gibt keinen Gott.“

Wer Gott sucht und sich bemüht, ihn mit wissenschaftlichen Methoden zu erforschen, kann nicht gewiss sein, ob es Gott tatsächlich gibt. Gott lässt sich mit naturwissenschaftlicher Herangehensweise, auch nicht mit einem Mikroskop entdecken.

Wer sich aber nicht zufrieden gibt mit dem, was er sieht, wer seine Augen und Ohren aufmacht und über die Schönheit der Blumen, über das Wunder des Lebens und über die Ordnung in der Natur staunen kann, der spürt, hier erlebe ich etwas von der Größe und Herrlichkeit des Schöpfers.

Legt man zum Beispiel ein simples Samenkorn unter das Mikroskop, zeigt es uns, wie raffiniert es konstruiert ist. Was sich da den Augen unter dem Mikroskop zeigt, ist ein Wunder, etwas, das nicht wir hervorgebracht haben.

So sehr auch Gott unendlich und uns ein Geheimnis ist, so lässt er sich doch von uns finden und teilt sich uns als Schöpfer von Erde und All mit.

Wenn auch „das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist“ (Saint Exupery), so können wir doch mit unserem Verstand Hinweise auf einen Schöpfer finden, „denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen (Weish 13,5; 1 Röm 1,20).

Wer also über die Wunder unserer Welt staunen kann, der weiß: Gott begegnet mir überall. Der Apostel Paulus möchte darauf aufmerksam machen, wenn er sagt: „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“ (Apg 17,22-28).

Psalm 46: Gott unsere Burg

Burg Burghausen; Foto: Stimmer

„Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere Burg“ (Psalm 46,4; Gotteslob Nr. 653,5). Dreimal wird Gott im Psalm so genannt.

Eine Burg war in vergangenen Zeiten ein Ort, wohin man fliehen konnte. Dort konnte man sich vor Gefahren in Sicherheit bringen. Ähnlich wie Küken sich unter den Flügeln der Henne bergen, fand man Schutz in der Burg (siehe dazu: Matthäus-Evangelium 23,37).

Im Psalm ist die Burg ein bildhafter Vergleich für Gott, „dem bewährten Helfer in allen Nöten“ (Psalm 46,1). Es ist ein Bekenntnis zur Menschenfreundlichkeit Gottes. Der Beter hat wohl schon viel Gutes mit Gott erlebt.

Der Beter schenkt Gott sein Vertrauen und flieht in seiner Bedrängnis zu ihm. Und er hat die Erfahrung gemacht: Gott ist der, der verlässlich und für mein Leben ein fester Grund ist. Bei ihm bin ich sicher wie in einer Burg.

In den Stürmen unserer gegenwärtigen Zeit kann dieses Zeugnis des festen Gottvertrauens eine Ermutigung sein, sich Gott anzuvertrauen und auf seine Rettung zu hoffen.

Caritas = Not.Wendig

Armut fordert uns Christen heraus. Tagtäglich. Sie trifft und betrifft uns. Wir können sie nicht wegdiskutieren, schönreden oder verdrängen. Sie ist da. Überall begegnet sie uns. Wenn wir aufmerksam durch unsere Gemeinde, unsere Stadt, unser Dorf gehen, wenn wir die Ränder unserer Gesellschaft aufsuchen, wenn wir genau hinschauen, uns nicht vom Schein trügen lassen, wenn wir hinter Fassaden blicken und an der Oberfläche kratzen, werden wir sie wahrnehmen.

Armut hat viele Gesichter. Sie beschränkt sich keineswegs auf Einkommensarmut. Oft genug zeigt sie sich als politische Armut oder Bildungsarmut. Sie kann absolut sein oder relativ, subjektiv und nicht selten auch verdeckt. Als Christen verschließen wir davor nicht die Augen.

Wer arm ist, dem fehlt etwas Entscheidendes: Lebensqualität. Dieser Mangel wirkt in die Lebensbereiche hinein und hat psycho-soziale Folgen. Der Verlust von Arbeit, Wohnung, Gesundheit, Heimat steht in Wechselbeziehung zu Partnerschaftskonflikten, Alkoholabhängigkeit, Kriminalität, Verlust des Lebenssinns und Selbstwerts, Hoffnungslosigkeit, Orientierungslosigkeit, Gefühl des Überflüssig-Seins, Depression, Suizidgefährdung.   

Weil niemand für sich allein stehen kann, und weil wir als Christen eine Gemeinschaft bilden, in der wir Beziehung leben, sind wir gefordert, zu sehen und zu handeln.

Not sehen heißt, die Auslöser für Krisen zu kennen: Tod, Trauer, Trennung, Verlust, Einsamkeit, Verlassenheit, Krankheit.

Not sehen heißt, den Menschen wahrzunehmen, der ohne Halt und auf sich gestellt ist, der sich in einer ausweglosen Situation befindet, Unrecht oder Unterdrückung erfährt, der sich allein nicht mehr zu helfen weiß, der kraft- und mutlos ist, sich ohnmächtig fühlt und sich selbst nichts zutraut.

Hier ist die Caritas gefragt. Mit achtsamem Blick und sensiblem Verhalten schenkt sie denen liebende Zuwendung, die nirgends dazu gehören, die gemobbt, ausgegrenzt und diffamiert werden, die nie Gehör finden, ungeliebt und unbeliebt sind, die isoliert sind, die sich einigeln, weil sie sich selbst klein machen oder von anderen klein gemacht werden.

Es gilt, die Not zu wenden! Kleine Gesten bewirken Großes. Der Benediktinerpater Notker Wolf schreibt in seinem Buch "Ich denke an Sie", dass eine unscheinbare Geste oft ausreicht, um den Notleidenden wieder aufzurichten. Jesus ist dabei unser Vorbild. Wir Christen orientieren uns an seinem Handeln.  

"Nah am Nächsten beginnt das Abenteuer, Gott im Menschen, so wie ein warmes Feuer. Nah am Nächsten, da wird das Wort lebendig, da ist Gott mitten unter uns.

Nah am Nächsten, der Not ganz nahe rücken, Gott im Menschen - so kann uns Hilfe glücken. Nah am Nächsten, da wird das Wort lebendig, da ist Gott mitten unter uns." (Kathi Stimmer-Salzeder)

Susanne Stimmer